Adventskonzert brachte vorweihnachtliche Freude (Bericht von Herrn Helmut Zahnleiter im Waldbronner Amtsblatt)
Das Adventskonzert, initiiert von der Busenbacher Anne-Frank-Schule, war im besten Sinn ein Begegnungskonzert: zwischen Generationen, in der Musik, zwischen Frankreich und Deutschland. Und das Schöne dabei: Es war sehr gut besucht.
Der Schulchor der Anne-Frank-Schule Busenbach unter der Leitung von Rolf Nold gestaltete einen Teil des deutsch-französischen Adventskonzerts in Waldbronn.
Unter dem Motto „Freuet Euch in allen Landen“ musizierten im evangelischen Gemeindezentrum Waldbronn der elsässische Lehrerchor „Les maitres chanteurs d’Alsace bossue“, das Mandolinen- und Gitarrenorchester Ötigheim -Rolf Nolds persönlicher Heimatverein-, der Schulchor der Waldbronner Anne-Frank-Schule und der bekannte elsässische Liedermacher René Egles. In fast gleicher Besetzung fand das Konzert eine Woche zuvor im nord-elsässischen Sarre-Union statt. Die spürbare Begeisterung der Akteure sprang schnell auf die Zuhörer über, die mit kräftigem Applaus dankten.
Das Ötigheimer Orchester eröffnete unter der Leitung von Alexander Becker mit einem Concerto des Barockkomponisten Evanisto Felice Dall’Abaco, bei dem das gefühlvolle Largo in der Mitte in schönem Kontrast zu den lebhaften Ecksätzen Allegro und Vivace stand. Danach dirigierte Beckers Vorgänger Rolf Nold das Vivaldi Konzert für zwei Mandolinen und Zupforchester mit Marius Göhringer und Alexander Becker als Solisten. Mit ihren Auftritten bewiesen sie, dass sie zu Recht mehrfacher Preisträger beim Deutschen Orchesterwettbewerb in der Sparte Zupfmusik waren. In seinen Reihen musizieren auch mehrere Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“.
Der Schulchor der Anne-Frank-Schule begann mit „Jetzt ist Weihnachten schon ganz nah“ von Manfred Bauer, erwies dann mit „Chrischtkind kumm in unser Hüs“ dem anwesenden René Egles seine Referenz und beendete seinen Auftritt mit „Macht die Türen auf“ von Detlev Jöcker, musikalisch dabei begleitet vom Zupforchester.
Der elsässische Lehrerchor „Les maitres chanteur d’Alsace bossue“ beeindruckte unter der Leitung von Jean-Pierre Schmitt.
Der elsässische Lehrerchor wurde vor 22 Jahren von Jean-Pierre Schmitt gegründet, der auch viele Jahre Leiter der Hagenauer „Ecole de la vielle ile“ war, die seit 30 Jahren Partnerschule der Busenbacher Anne-Frank-Schule ist. Mit stimmig und tonschön interpretierten weihnachtlichen Weisen aus sechs Ländern gewannen sie das Publikum ehe sie gemeinsam mit
René Egles zwei seiner Lieder interpretierten. „Lon mi traime“ und „Kinderlied fer d’Wihnachte“.
„Sie wollen doch sicher auch singen“, fragte Egles danach das Publikum und forderte es auf, bei einem Weihnachtsliederpotpourri „zumindest mitzusummen“. Als wahrer „Multi-Instrumentalist“ begleitete Egles die Lieder mit Gitarre, Zither, Altblockflöte oder Mundharmonika.
Dass Egles aber nicht nur ein begnadeter Liedermacher ist, bewies er mit seiner autobiografischen Erzählung „der Heilige Abend 1960“, die ein Erlebnis im Algerienkrieg schildert. In der Weihnachtsnacht 1960 war er als 21-Jähriger zur Wache eingeteilt, allein im Wachturm in stockfinsterer Nacht, wo nur das Heulen der Schakale die Stille durchbrach. Da kamen in ihm Erinnerungen hoch ans Zuhause, wo Mutter, Vater, Geschwister um den Tannenbaum saßen. Als der Wächter das Maschinengewehr hinlegte, seine Mundharmonika aus der Tasche zog und „Stille Nacht“ spielte, wurden die Schakale ganz still und starr. Nie werde er dieses Erlebnis vergessen, und auch nicht das Passwort zur Wachablösung, das „Bethlehem“ hieß. Während Egles intensivem Vortrag hielten die Zuhörer buchstäblich den Atem an.
Mit Katharina Becker-Rehn als Solistin an der Altblockflöte brachte das Mandolinen- und Gitarrenorchester unter Rolf Nolds Leitung die Bach-Kantate „Jesus bleibet meine Freude“ zu Gehör. Den Schlusspunkt markierte die Liedkantate für vierstimmigen Chor, Flöte und Zupforchester „Freuet Euch in allen Landen“ von Fritz Jeßler unter der Leitung von Jean-Pierre Schmitt, mitreißend fröhlich weihnachtliche Stimmung verbreitend wurde sie interpretiert vom Elsässischen Lehrerchor und dem Mandolinen- und Gitarrenorchester.